Bei starken Niederschlägen saugen Böden Regenwasser auf, und an Hitzetagen kühlen sie die Luft. Damit Böden ihre vielfältigen Funktionen wahrnehmen können, braucht es Sorgfalt im Umgang mit ihnen. Zum Internationalen Tag des Bodens am 5. Dezember 2022 engagieren sich Behörden, landwirtschaftliche Vertreterinnen und Vertreter, Naturschutzorganisationen, Fachleute aus Wissenschaft und Raumplanung für die Erhaltung von Böden im Siedlungsgebiet.
Die Böden sind unter Druck: Rund 60 Prozent der Siedlungsgebiete in der Schweiz sind bebaut oder betoniert, asphaltiert oder gepflastert. Zum Internationalen Tag des Bodens am 5. Dezember 2022 fordern nationale und kantonale Behörden sowie Organisationen aus Wissenschaft, Naturschutz, Landwirtschaft und Raumplanung gemeinsam dazu auf, die vielfältigen Funktionen der Böden bei Planung und Nutzung besser zu berücksichtigen und den Boden gesund zu erhalten. Lebendige Böden erfüllen Produktions-, Regulierungs- und Lebensraumfunktionen und entsprechen so einer Vielzahl verschiedener Ansprüche.
Im Siedlungsbereich treffen besonders viele Ansprüche aufeinander: Böden sind die Grundlage für unseren Wohnraum und unsere Freizeitgestaltung. Böden nehmen Niederschläge auf und mindern so das Überschwemmungsrisiko. Bei trockenem Wetter verdunstet das Wasser wieder, und die Böden tragen zu einem angenehmen Stadtklima bei. Böden sind aber auch unabdingbar für Bäume in Parkanlagen oder für Gemüse und Blumen in Privatgärten. Sie sind somit die Basis für attraktive und lebenswerte Siedlungen.
Für die Versorgung mit Nahrungsmitteln sind die Menschen in den Siedlungen auf ertragreiche Böden im Umland angewiesen, die der Landwirtschaft langfristig gute Erträge sichern. Um das Kulturland zu schonen, muss in Siedlungen dichter gebaut werden. Diese Verdichtung muss so gestaltet werden, dass hochwertige Grünräume mit gesunden Böden erhalten bleiben. Eine sorgfältige Planung bietet Chancen, die Böden und ihre vielfältigen Funktionen zu erhalten und zu stärken.
Wer baut, greift in den Boden ein. Damit seine Qualität möglichst wenig leidet und er seine Funktionen behält, ist grosse Sorgfalt gefordert. Von der Bodenkundlichen Gesellschaft der Schweiz zertifizierte Fachpersonen begleiten deshalb die Bauarbeiten auf grossen Baustellen und beraten die Baufachleute, wie die Böden am schonungsvollsten behandelt werden können. Bei kleineren Bauvorhaben ist dies die Aufgabe der Planenden und der Projektleitung. Die Informationskampagne «Bodenschutz lohnt sich» der Bodenschutzfachstellen der Kantone und des Bundes unterstützen sie dabei. Im nachfolgenden Video gibt uns Martina Collenberg einen Einblick in ihren Alltag als bodenkundliche Baubegleiterin.
Weitere Informationen:
Der Internationale Tag des Bodens ruft die Bedeutung der Böden in Erinnerung. Für den Tag des Bodens 2022 haben sich Behörden von Bund und Kantonen sowie Organisationen aus Wissenschaft, Naturschutz, Landwirtschaft und Raumplanung erstmals zu einer gemeinsamen Aktion zusammengefunden. Sie zeigen unter dem Motto «Bodenständig: Lebensqualität für Stadt und Dorf» in Videobotschaften, wie sie sich für die Erhaltung gesunder Böden einsetzen. Im Fokus stehen die Böden der Siedlungen, die einen wesentlichen Beitrag zur Lebensqualität in unseren Städten und Dörfern leisten.
Konkrete Beispiele für den Schutz und die Erhaltung der Böden finden sich im Begleitdossier:
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