Bundesrat gibt grünes Licht zum Konzept für Bodenkartierung der Schweiz
Um den Boden nachhaltig zu sichern, hatte der Bundesrat 2020 die Bodenstrategie Schweiz verabschiedet. Er beauftragte die Departemente für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) und für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), ein Konzept für eine schweizweite, einheitliche Bodenkartierung zu erarbeiten.
An seiner Sitzung vom 29. März 2023 hat der Bundesrat nun das Konzept zur Bodenkartierung genehmigt, welches die Bundesämter für Umwelt BAFU, für Raumentwicklung ARE und für Landwirtschaft BLW erarbeitet haben. Es sieht vor, dass Bund und Kantone eine mögliche Bodenkartierung umsetzen und je hälftig finanzieren.
Bund und Kantone werden nun zuerst die Kartierungsmethode testen und die für die Umsetzung der Kartierung notwendige Rechtsgrundlagen prüfen. Über die Umsetzung der Bodenkartierung wird anschliessend entschieden werden.
Tiefere Baukosten und weniger Dünger dank Bodenkarten
Das Konzept zur Bodenkartierung sieht vor, dass Daten zu Landwirtschafts- und Waldböden, Böden von Naturschutzgebieten sowie ungenutzten Böden (ausgenommen Permafrost- und Felsböden) erhoben werden. Diese tragen zu einem nachhaltigen Umgang mit dem Boden bei und bieten einen Nutzen für Umweltschutz, Raumplanung, Wasser, Wald, Natur- und Heimatschutz sowie Landwirtschaft. Besonders wichtig dabei sind die Lage und Qualität von Fruchtfolgeflächen (die wertvollsten Landwirtschaftsflächen). Bodendaten beschreiben den Aufbau des Bodens, seine Qualität und Nutzungseignung. Diese Bodeninformationen können beispielsweise helfen, Baukosten für Drainagen zu senken oder Dünger zu sparen.
Gesunde Böden sind nötig für die Produktion von Holz, zur Herstellung von Lebensmitteln oder um Wasser zu filtern und zu speichern. Weil der Boden Kohlenstoff aufnimmt, hilft er als CO2-Senke gegen den Klimawandel. Dazu muss er gesund und in genügender Fläche vorhanden sein. Boden baut sich aber nur langsam auf: Es dauert rund hundert Jahre, um einen Zentimeter funktionsfähigen Boden zu bilden. Dem langsamen Aufbau steht der schnelle Verbrauch gegenüber. So sind zwischen 1985 und 2009 430 km2 Boden (doppelte Fläche des Neuenburgersees) überbaut worden. Wie der aktuelle Umweltbericht zeigt, machen dem Boden auch Schadstoffe, Erosion und Verdichtung zu schaffen.